Steuerbare Verbrauchseinrichtungen § 14a EnWG

Steuerbare Verbrauchseinrichtungen im Sinne des
§ 14a EnWG sind

• private Ladepunkte (bspw. Wallboxen) für Elektromobile
• Wärmepumpen inklusiv Zusatzheizungen / Heizstäben
• Stromspeicher mit Bezug aus dem öffentlichen Netz (PV-Speicherkombinationen, für die eine Vergütung nach dem EEG in Anspruch genommen wird, sind von der Neuregelung des §14a ausgenommen.)
• Klimageräte für Raumkühlung

mit einer Anschlussleistung von mehr als 4,2 kW am Niederspannungsnetz.

• Steuerbare Verbrauchseinrichtungen müssen fest angeschlossen sein.
• Die Steuerung erfolgt über ein intelligentes Messsystem in Verbindung mit einer Steuerbox. (Die Steuerbox wird voraussichtlich erst ab 2026 zur Verfügung stehen.)

Die Anbindung zwischen Steuerbox und steuerbarer Verbrauchseinrichtung bzw. Energiemanagementsystem (EMS) soll vorzugsweise über eine digitale Schnittstelle erfolgen. 

• Digitale Schnittstelle / Ethernet Schnittstelle (z. B. mittels EEBUS)
  Für die Steuerbarkeit ist ein Patchkabel mind. Cat. 5 mit RJ45-Stecker von der SteuVE in den Raum für Zusatzanwendungen (RfZ) zu führen. Dies gilt auch bei Nutzung eines EMS. Bei Vorhandensein mehrerer 
  SteuVE ohne EMS sind diese netzwerktechnisch zu koppeln. Das Datenkabel ist mit der Aufschrift “Datenleitung SteuVE” dauerhaft zu kennzeichnen.

• Potentialfreier Kontakt (EVU-Relaiskontakt)
  Für die Steuerbarkeit per EVU-Relaiskontakt ist im anlagenseitigen Anschlussraum (AAR) je Leiter eine Übergabeklemme zu installieren und diese an die EVU-Kontakte der SteuVE mittels zwei 2-adriger Leitungen anzuschließen. Die potentialfreien Kontakte dürfen mit einem maximalen Schaltstrom i.H.v. 2 A (max. 250 V) pro EVU-Kontakt, belastet werden. Vor der Installation des Steuergerätes sind zwei 2-adrige Leitungen pro SteuVE von den Übergabeklemmen im AAR in den RfZ zu verlegen. Bei Nutzung eines EMS sind zwei 2-adrige Leitungen vom EVU-Kontakt des EMS zu den jeweiligen Übergabeklemmen im AAR und von dort in den RfZ zu verlegen und anzuschließen. Bis zur Installation des Steuergerätes durch den Netzbetreiber sind die Enden dieser Leitung im RfZ derart zu kontaktieren, dass die SteuVE im Regelbetrieb arbeiten kann. Die einzelnen Klemmstellen der Übergabeklemmen sowie die Enden der Leitungen im RfZ sind wie an der SteuVE eindeutig zu kennzeichnen. Die Steuerung ist so umzusetzen, dass bei Anzug der Relaisspule die Steuerung auf den zugesicherten Minimalwert nach §14a EnWG umgesetzt wird.

Der Netzbetreiber hat das Recht und die technische Möglichkeit, mittels eingebauter Steuertechnik (intelligentes Messsystem und Steuerbox) die netzwirksame Leistung einer steuerbaren Verbrauchseinrichtung oder des Netzanschlusses vorübergehend zu begrenzen.

Die Begrenzung wird immer vorübergehend sein und nur in Fällen, in denen eine Überlastung des Netzes droht. Dabei wird immer eine Mindestleistung garantiert. Der normale Haushaltsverbrauch ist von dieser Regelung nicht betroffen.

Netzentgelte decken die Kosten, die Verteilernetzbetreiber für Investitionen, Betrieb und Instandhaltung ihrer Netze entstehen. Sie werden vom Stromlieferanten gezahlt und gehen in die Verbrauchsrechnung des Kunden ein.

Betreiber einer steuerbaren Verbrauchseinheit erhalten eine Reduktion des für sie maßgeblichen Netzentgeltes in Form einer pauschalen Gutschrift oder eines Rabattes auf den Arbeitspreis. Zwei Optionen stehen zur Wahl:

• Option 1: netzbetreiberindividueller pauschaler Abschlag p.a.
• Option 2: prozentuale Reduzierung des Arbeitspreises (Hinweis: hier ist die Installation eines separaten Zählers nötig)

Standardmäßig kommt Option 1 zur Anwendung. Auf Wunsch des Anlagenbetreibers kann alternativ Option 2 gewählt werden.

Die Abrechnung der Netzentgelte erfolgt über den Lieferanten und ist von diesem gesondert auszuweisen. Eine Übersicht der reduzierten Netzentgelte finden Sie im Preisblatt "Netznutzung Strom" (Ziffer 2.3).

Für bereits vorhandene Anlagen gelten Übergangsregelungen oder Bestandsschutz.

• Wärmepumpen, Ladeeinrichtung oder Batteriespeicher ohne Steuerung können weiter betrieben werden.
• Bestandsanlagen, die bereits nach § 14a EnWG angemeldet sind, müssen bis spätestens Ende 2028 in die Neuregelung überführt werden. Bis zum Umstieg werden sie mit den verbauten Schaltuhren weiter betrieben. Ein frühzeitigerer Umstieg auf eine Netzentgeltreduzierung nach den heute gültigen Regularien ist auf Wunsch des Anlagenbetreibers jederzeit möglich.
• (Nacht)Speicherheizungen sind nicht betroffen und haben bis zum Ende ihrer Lebensdauer Bestandsschutz.

Die in unserem Netzgebiet angeschlossenen steuerbaren Verbrauchseinrichtungen werden nur zwei Stunden / Tag in folgenden Zeiträumen nicht mit Strom versorgt:

• zwischen 8:00 - 9:30 Uhr und 12:00 - 13:30 für jeweils eine halbe Stunde
• zwischen 16:00 - 19:00 Uhr für eine Stunde